Horion Suppenbarth war ein Hoher Hüter, bekannt als Reformator der Grundschule und besonders liniengetreuer Erzähler. Er war ein gern gesehener Gast im Gasthof Futtertrog, wo er regelmässig Rezitationen abhielt, insbesondere am Geschichtenfest. Am 22. Oktober 136 starb er an den Folgen eines Angriffs des Bücherhehlers Rottmar Dunstrath.
Werdegang
Suppenbarth wurde im Jahr 47 in der Oberstadt geboren. Seine Mutter war die Geschichtenmeisterin Delfe Suppenbarth, sein Vater Urich arbeitete als Steuereintreiber. Nach der Grundschule bestand Suppenbarth als Einziger seines Jahrgangs die Aufnahme als Geschichtenerzähler-Adept. Sein Erzählerdiplom legte er drei Jahre später mit Bestnoten ab. Mit zweiunddreissig Jahren wurde er zum Geschichtenmeister gewählt und mit fünfundvierzig Jahren zum Hohen Hüter berufen, wo er das Departement für Geschichtenvermittlung übernahm.
Revolution im Schulwesen
Unter Suppenbarths Leitung wurde die Grundschule reformiert. Unter anderem führte er das Fach Geschichtenkunde ein, das bis anhin nur angehenden Erzählern zuteil wurde. Der eklatante Bildungsmangel im Bereich Geschichten hatte davor dazu geführt, dass die Bevölkerung von Gespinsterwald die rezitierten Geschichten der Erzähler nicht mehr verstand. Und was nützt eine liebevoll aufgebaute Bücherherrschaft, wenn das unter ihr lebende Volk nicht begreift, was es damit auf sich hat?
Das Problem mit der Feuerwehr
Für seine letzten zehn Amtsjahre wurde Suppenbarth gegen seinen Willen in das Departement für Sicherheit verdrängt (Büttelwesen, Feuerwehr), das er aus Protest sträflich vernachlässigte. Der desolate Zustand der Gespinsterwalder Feuerwehr ist nicht zuletzt seiner laschen Hand geschuldet. Böse Zungen behaupten, dadurch trage er eine Mitschuld an den Ereignissen, welche Gespinsterwald kurz nach dem Geschichtenfest im Jahr 136 für immer veränderten.
Tod
In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 136 wurde Suppenbarth in seinem Haus an der Zitadellengasse Opfer einer Messerattacke der Bücherhehlers Rottmar Dunstrath. Dem Hehler gelang es dabei, Suppenbarth das Passwort zu einer Geheimtür in die Bibliothek der tausend Geschichten zu erlangen, das er später an Link Lederbach weitergab. Suppenbarth wurde ins städtische Spittel verlegt, blieb jedoch ohne Bewusstsein und starb am 22. Oktober 136 in den frühen Abendstunden. Eine Woche später, am 3. November 136, wurde Tilda Wadenbeisser als seine Nachfolgerin vereidigt.
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